Balkonsolar ohne Bohren? Geht!

Seit gestern gilt das „Recht auf Solar“ für Mieter und Wohnungseigentümer: Mini-Solaranlagen auf Balkonen dürfen nur noch mit triftigen technischen Gründen abgelehnt werden. Zeit, um sich Wege zum eigenen Balkonkraftwerk und dessen Potential im Stadtparkviertel anzuschauen! Produzieren Sie schon Ihren eigenen Strom?

Inzwischen gibt es mehr als 750.000 offiziell angemeldete Balkonkraftwerke in Deutschland; die ‚Dunkelziffer‘ dürfte längst eine Million Exemplare überschritten haben. Und auch im Stadtparkviertel lassen sich beim Spaziergang von Schützenstraße bis Siemensbrücke eine ganze Reihe verschiedener Varianten entdecken.

Bereits seit Mitte des Jahres müssen Balkonsolaranlagen nur noch bei einer einzigen Stelle angemeldet werden. Das geht online und ist binnen weniger Minuten erledigt, was die Gesamtmontagezeit für den kleinen „Stromsparhelfer“ meist auf nicht mehr als eine Mittagspause oder maximal einen Nachmittag reduzieren kann. Auch die meisten Hausrat- und Haftpflichtversicherungen decken Balkonsolar von vornherein mit ab. Zudem gibt es auch bei Markenherstellern zum Jahresende eine ganze Reihe von Angeboten – erst kürzlich haben wir steckerfertige 600-Wp-Anlagen, die für einen Kleinfamilienhaushalt genügen dürften, für gefühlt unschlagbare 200 Euro zum Verkauf gesehen.

Herausforderung beim lokalen Gebäudebestand waren jedoch bis jetzt meist die gemauerten Balkonbrüstungen, die eine windsichere Befestigung der Photovoltaik-Module bisher erschwerten. Lediglich ein Berliner Anbieter bot entsprechend maßgefertigte, bohrlochfreie Klemmhalterung bisher auf Anfrage an. Daneben verspricht seit kurzem ein chinesischer Hersteller auch eine Lösung für die sturmsichere Befestigung angewinkelter Module.

Der eigentliche Fortschritt kommt jedoch direkt aus unserer Nachbarschaft: Hier hat ein Ingenieur eine entsprechende Befestigung zum Selbstbau entwickelt, die für zahlreiche Balkone der Wohnhäuer rund um Albrechtstraße, Steglitzer Damm, Stadtpark und entlang des Teltowkanals geeignet ist. Mit Materialkosten von knapp 40 Euro wird zur Zeit neben Werkzeug zum Festziehen von Muttern und Schrauben maximal eine Flex oder Metallsäge zum Nachbau benötigt.

Anbei finden Sie ein paar Fotos der fertigen Anlagen sowie eine technische Zeichnung des ersten Entwurfs zur Inspiration. Betreiben Sie selbst ein Balkonkraftwerk oder haben Sie ein anderes in unserer Nachbarschaft entdeckt? Wir freuen uns über Ihre Foto-Zusendungen an vorstand {ät} stadtparkviertel.berlin!