Mehr Platz im Kiez

Erst kürzlich haben zahlreiche Menschen gegen den Stopp des Radwegausbaus in Berlin demonstriert, denn wo alle ihren Platz bekommen, fließt der Verkehr auch zügiger. Doch was will der neue Senat für sichere Schulwege und ruhige Kieze – und was eignet sich dafür für unser Viertel?

Laut Koalitionsvertrag des schwarz-roten Senats soll der lästige Durchgangsverkehr durch Wohngebiete reduziert werden. Auch der vorherige Senat hatte sich die aus Klima-, Gesundheits- und Platzgründen geratene Verkehrsberuhigung zum Ziel gesetzt. Als geeignet bezeichnen CDU und SPD in der Antwort auf eine parlamentarische Anfrage verschiedene Maßnahmen wie:

  • Diagonal- und Quersperren
  • Berliner Kissen (Fahrbahnschwellen)
  • Verkehrsberuhigte Bereiche, temporäre Spielstraßen
  • “Kiez-Ein- und Ausfahrten”
  • Fußgängerzonen und autofreie Bereiche
  • Gehwegverbreitungen (Vorstreckungen)
  • Zebrastreifen, Mittelinseln und Gehwegüberfahrten (Aufplasterungen)

Auch Stadtgrün könne damit kombiniert werden:

  • Vergrößerung von Baumscheiben
  • Mehr entsiegelte Flächen und Straßenbäume
  • Mulden und Rigolen (Sicker- und Wasserspeicherflächen)
  • Regenwasserspeicherung
  • Fassadenbegrünung

Für das soziale Miteinander könnten durch die Verkehrsberuhigung viele neue Möglichkeiten entstehen:

  • verschiebbare Sitzgelegenheiten (Parklets)
  • größere Außenflächen für die Gastronomie (Schankflächen)
  • Spielflächen für Kinder
  • Kunstinstallationen
  • öffentliche Toiletten
  • Trinkwasserbrunnen und Wasserspiele
  • mehr Straßenbeleuchtung

Außerdem seien

  • Fahrradbügel,
  • Parkflächen für Leih-Räder, Roller und Carsharing,
  • Parkraumbewirtschaftung und
  • nachbarschaftlich nutzbare Garagen

geeignet.

Damit Liefer- und Service-Fahrzeuge keine Probleme bekommen, werden auch ausgewiesene Ladeflächen und Mikro-Depots (z.B. für Paketdienste) vorgeschlagen.

Auch wenn viele Initiativen durch den Regierungswechsel weniger Fokus auf die Sicherheit auf Schul- und Arbeitswegen, Hitzestau und Flächenkonflikte befürchten, hält das zitierte Dokument viele Ideen für unser Stadtparkviertel bereit. Was davon ist besonders geeignet? Was hat Priorität? Was fehlt? Unsere AG Mobilität freut sich über Ihre Impulse und Mitarbeit für weniger Verkehr und mehr Mobilität in unserer Nachbarschaft!